Der Puli und sein bißchen Fell
Der Puli ist ein wunderbarer, vielseitiger Hund. Er polarisiert sicherlich durch sein besonderes/charakteristisches Fell, das Zotthaarkleid, von dem viele annehmen, dass es extrem pflegeintensiv ist. Das erweist sich tatsächlich im direkt Vergleich zu manch anderen langhaarigen Rassen als haltlos.
Die für die Zucht zugelassenen möglichen Fellfarben sind
- Schwarz (mit geringen rostroten oder grauen Nuancen)
- Falbfarben (fakó) mit deutlicher schwarzer Maske
- Grau aller Schattierungen
- Weiß (ohne eine Spur semmelblonder Schattierung)
Ein weißer Fleck auf Brusthöhe von höchstens 3 cm Durchmesser ist zulässig. Weiß zwischen den Zehen ist auch kein Fehler. Oft wird vermutet, dass dieses Fell sehr pflegeintensiv ist. Aber im Vergleich mit anderen langhaarigen Rassen ist die Pflege zwar anders, aber nicht schwieriger oder zeitaufwändiger.
Ganz junge Welpen haben noch ein eher glattes Haarkleid, schnell wird es aber sehr lockig. Das ist aber nur der Anfang der Veränderung! Mit 9 Monaten beginnt das Fell zuerst an Stellen mit "hoher Beanspruchung“ zu verfilzen. Das passiert Gott sei Dank nicht über Nacht und nur erst langsam.
Wenn man diese Verfilzungen gemäß der Fellveranlagung in gleichmäßige Stränge, zur Haut hin, auseinander zieht, entstehen die gewünschten Zotten. Dabei sollte man immer darauf achten, dass die Zotten beim jungen Puli nicht zu dünn werden (ca. Stärke eines „Damen-Ringfingers“), da diese mit zunehmender Länge sich noch „aushängen“ und damit dünner werden, je dünner diese angelegt wurden umso leichter reißen sie später ab.
Nach und nach verzottet das komplette Hundefell und es entsteht der typische Pulilook! Die Behaarung des Kopfes sollte eine kräftige schnürenartige Struktur aufweisen und den
Gesichtsbereich bedecken. Sowohl die ausgekämmte als auch die vernachlässigte und zerzauste Behaarung ist unerwünscht. Der große Vorteil, den ein Puli-Fell bietet, offenbart sich seinem Besitzer sehr schnell.
Er haart nicht !
Während die meisten Hundebesitzer mehr oder weniger jeden Tag das ausgefallene Fell ihres Hundes in der Wohnung beseitigen, braucht man bei einem Puli als Mitbewohner, nachdem das
Zottenfell sich gebildet hat, nur noch vereinzelt mal eine Zotte aufzuheben. Auch wenn im Alter von 2-3 Jahren das Fell dann länger gewachsen ist, sind beim Puli einige Eigenheiten zu beobachten.
Im Sommer, wenn die Sonne auf das Pulifell brennt kann man feststellen, dass , steckt man seine Hand in das Fell, in der weichen Wolle eine niedrigere Temperatur herrscht, als man erwartet.
Die Luft zwischen den Zotten wirkt wie eine kleine Dämmung so dass der Hund auch mal gerne in der prallen Sonne oder im hohen Schnee liegt.
Im Wasser saugt sich langes Fell schnell voll und wird schwer, aber das hindert manche Pulis nicht daran, jedes Wasserloch aufzusuchen. …..der große Nachteil eines langes Pulifells ist, dass es intensiver Trocknungsarbeiten bedarf, wobei ein Zottenfell durchaus mal 24 Stunden trocknet.
Wenn es allerdings wieder trocken ist, ist es das kuscheligste und schönste Fell, was ein Hund sich wünschen kann.
Weitere Informationen zum Thema Fell und viele andere Antworten auf "Häufigen Fragen" rund um den Puli geben einen tieferen Einblick in diesem ungarischen Hirtenhund.
Ein Bericht von Conny Lönnecker